Programm:
Eröffnung / Vernissage: Do, 22.02.2024 19-23h
Ausstellung geöffnet:
Fr, 23.02.2024 18-21h
Sa, 24.02.2024 16-20h
So, 25.02.2024 16-20
So, 25.02.2024, Beginn: 18h
Filmprogramm kuratiert von Thorsten Wagner: / Dauer: 75Min
Soyuz Cinema #10: „Atomkrieg – Überleben sinnlos“
Kinoprogramm im Dokumentarstil
16mm Projektion, 75 Min., Deutsche Sprachfassungen
Details zum Kinoprogramm: https://www.soyuzapollo.org/cinema
Zur Ausstellung und ihrem Konzept:
„Die künstlerischen Konzepte von Barbara Dévény, Tilman Heyden und Thorsten Wagner verhandeln aus Sicht dreier künstlerischer Positionen und Medien (Multimediale Videocollage, Malerei / Rauminstallation, fiktionale Dokumentation) Schnittstellen von Innen- und Außenwelten.
Während die Arbeiten von Barbara Dévény und Tilman Heyden, dieses Phänomen der Verwicklung in einem poetischen Montagespiel verhandeln, konfrontiert Thorsten Wagner die Innenwelt seiner Betrachter*innen mit der dystopischen Fiktion des Tods und der Hoffnungslosigkeit. Alle Arbeiten, dass Ihnen das Unheimliche inhärent ist.
Barbara Dévény verwebt in ihrer Montage eigenes Bildmaterial und Foundfootage, um die Innen- und Außenwelt einer unumkehrbaren Katastrophe über die Narration einer Protagonistin zu interpretieren und den Moment des Umbruchs mit seinen Schrecken und grotesken Momenten einzufangen.
Tilman Heydens Raum-Assemblage aus Bildcollage und raumintervenierenden Aufbau orientiert sich am selbsterzählenden Raum. Diesem ist die Verschiebung von Innen- und Außenwelt inhärent und eröffnet die Frage der Raumbegrenzung. Wie fängt Raum an? Wie hört Raum auf? Wie findet sich ein Übergang?
Wie weit dürfen mediale Realitäten in uns eindringen und was macht das mit einer ganzen Gesellschaft?
Thorsten Wagners 16mm Programm zeigt u.a. einen Film, der heute als Meisterwerk des Antikriegsfilms und als eine der besten britischen TV-Produktionen aller Zeiten gilt. Nach seiner Fertigstellung allerdings, wurde er aufgrund seiner verstörenden Wirkung, für über 20 Jahre unter Verschluss gehalten
Details zum Kinoprogramm: https://www.soyuzapollo.org/cinema
(Text: Dörte Habighorst, Thorsten Wagner)
Das Programm des hinterconti e.V. wird gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Medea´s daughters. Eternity is a lie. Curated by Lily Fürstenow // 8.-16.3.2024
for English see below
Kuratorinnenführung von Lily Fürstenow
Medea´s daughters. Eternity is a lie.
Die Ausstellung „Medeas Töchter. Die Ewigkeit ist eine Lüge“ ermöglicht eine neue, unkonventionelle Lesart des Medea-Mythos aus der Antike. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Werken zeitgenössischer georgischer Künstlerinnen sowie künstlerische Positionen aus Deutschland, die den weiblichen Blick in den Mittelpunkt stellen und die umstrittene Medea von unterschiedliche Perspektiven: als verratene Frau, die Liebende, als Mörderin, Zauberin und Heilerin analysieren. Anders als in der antiken griechischen Tragödie von Euripides wird Medea in der georgischen Folklore und mündlichen Überlieferung als Personifizierung mütterlicher Weiblichkeit, als Fürsorgerin und Heilerin gesehen, die mit magischen Kräften aus der Natur ausgestattet ist. Georgien, heute ein geopolitisch recht unbedeutendes Land an der Peripherie Europas und Asiens, ist zufälligerweise die Wiege der europäischen Zivilisation, ein Land, das für seine Weinbau berühmt ist, an der Kreuzung antiker Handelsrouten liegt und die Sage nach über reiche natürliche Quellen wie Gold und Silber verfügte, auf deren Suche Jason und seine Mannschaft in das ehemalige Königreich Kolchis (heute West-Georgien) segelten, um den mythischen Schatz – das Goldene Vlies – zu erlangen.
Jetzt, Jahrhunderte später, als das Gold und die mythischen Königreiche längst verschwunden sind, bleibt die Frage: Welche Bedeutung hat das archetypische Bild der Medea für uns heute? Georgischen Frauen sind von all den wirtschaftlichen, sozialen, politischen und militärischen Krisen, die sich seit dem Fall der Berliner Mauer im so genannten ehemaligen Osten ereignet haben, stark betroffen. Die Idee, die Schicksale der Frauen im heutigen Georgien hier und heute zu rekapitulieren und visuell zu analysieren, erscheint daher mehr als angebracht. „Medeas Töchter“ verweist metaphorisch auf Frauen in der Kunst in historischer Perspektive aller Epochen. Jede der ausgewählten künstlerischen Positionen hat eine andere Vision und ein anderes Verständnis des Mythos und seiner Protagonistinnen.
Teilnehmende Künstlerinnen:
Ia Arsenishvili
Mzekala (MZE) Berzenishvili
Andro Dadiani
Elza Javakhishvili
Nato Sirbiladze
Leila Shelia
Sopo Tabatadze
Teona Paichadze
Khatuna Jibladze
Nino Zirakashvili
Stephanie Haller
Medea´s daughters. Eternity is a lie.
The exhibition „Medea’s Daughters. Eternity Is a Lie“ allows for a new unconventional reading of the Medea myth dating back to antiquity. Showing a selection of artworks by contemporary Georgian women artists together with artistic positions from Germany that offer the female gaze perspective, this exhibition analyses controversial Medea as a betrayed woman, a lover, a murderer, a sorceress and a healer. Unlike the ancient Greek tragedy by Euripides Georgian folklore and oral tradition sees Medea as a personification of motherly femininity, carer and healer vested with magic powers coming from nature. Georgia, now geo-politically quite an insignificant country on the periphery of Europe and Asia happens to be the cradle of European civilization, a country famous for its wine-making traditions, on the cross-roads of ancient trade routs and vested with rich natural sources like gold and silver, in search of which Jason and his crew sailed off to the former Kingdom of Colchis (now Western Georgia) to obtain the mythic treasure – the golden fleece.
Now, centuries after when the gold and the mythic kingdoms are long gone the question still remains: What relevance does Medea’s archetypal image have for us today? Georgian women have been severely affected by all the economic, social, political and military crises that have been happening in the so-called former East since the fall of the Berlin Wall. So the idea to recapitulate and visually analyze the fates of women in contemporary Georgia here and now seems more than relevant. „Medea’s Daughters“ metaphorically refers to women in arts in historical perspective of all epochs. Each of the selected artistic positions has a different vision and understanding of the myth and its protagonists.
Participating artists:
Ia Arsenishvili
Mzekala (MZE) Berzenishvili
Andro Dadiani
Elza Javakhishvili
Nato Sirbiladze
Leila Shelia
Sopo Tabatadze
Teona Paichadze
Khatuna Jibladze
Nino Zirakashvili
Stephanie Haller