Erzählen von den flüchtigen Zwischenzuständen, von dem, was im Moment des Erscheinens vielleicht fast schon wieder am Schwinden ist und oberflächlich betrachtet unwichtig erscheint: Das ist das Anliegen der Zeichnerin Susanne Mewing. Zwischenmomente: das sind die privaten “Fluchten“, in denen unsere Alltagsroutine unterbrochen ist, unbeobachtete, fast intime Momente, die außerhalb des Funktionierens und des tätigen in-der-Welt-Seins liegen: Wir machen zwischen zwei Tätigkeiten nichts, sind ohne Rolle. Diese Momente “ereignen“ sich beim zu “Luft kommen“, vielleicht auch bei etwas so Nebensächlichem wie dem Schneiden der Nägel, wenn sich Kopf und Ratio ausklinken. Plötzlich hört und sieht man anders, alles verschiebt sich – wir tauchen ein in ein paradox gesteigertes Gefühl des unwirklich-Wirklichen. Diese kleinen Augenblicke, denen die Arbeiten von Susanne Mewing verpflichtet sind, sind von einer Tonalität, einer Stimmung, einem Geruch, Licht oder Traumartigem getragen. Im äußerst zerbrechlichen Ereignis des entäußert-Seins, des woanders-Seins, im Ek-statischen waren wir – womöglich – aber auch ganz bei uns. Von dieser Spannung erzählen die Bilder der Künstlerin. Es sind Momente, in denen man wie eine zarte Prinzessin buchstäblich auf der Klinge tanzt, dem Durchbruch oder Absturz ganz nah. Manchmal eröffnet sich im Alltag diese Zwischen-Zone des Ek-statischen, der in der Erinnerung oft etwas Allgemeingültiges und Wahres anhaftet.
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18.12.2009 SUSANNE MEWING
EMÄNNÄEN TITOKIRJA (P-Z))
Erzählen von den flüchtigen Zwischenzuständen, von dem, was im Moment des Erscheinens vielleicht fast schon wieder am Schwinden ist und oberflächlich betrachtet unwichtig erscheint: Das ist das Anliegen der Zeichnerin Susanne Mewing. Zwischenmomente: das sind die privaten “Fluchten“, in denen unsere Alltagsroutine unterbrochen ist, unbeobachtete, fast intime Momente, die außerhalb des Funktionierens und des tätigen in-der-Welt-Seins liegen: Wir machen zwischen zwei Tätigkeiten nichts, sind ohne Rolle. Diese Momente “ereignen“ sich beim zu “Luft kommen“, vielleicht auch bei etwas so Nebensächlichem wie dem Schneiden der Nägel, wenn sich Kopf und Ratio ausklinken. Plötzlich hört und sieht man anders, alles verschiebt sich – wir tauchen ein in ein paradox gesteigertes Gefühl des unwirklich-Wirklichen. Diese kleinen Augenblicke, denen die Arbeiten von Susanne Mewing verpflichtet sind, sind von einer Tonalität, einer Stimmung, einem Geruch, Licht oder Traumartigem getragen. Im äußerst zerbrechlichen Ereignis des entäußert-Seins, des woanders-Seins, im Ek-statischen waren wir – womöglich – aber auch ganz bei uns. Von dieser Spannung erzählen die Bilder der Künstlerin. Es sind Momente, in denen man wie eine zarte Prinzessin buchstäblich auf der Klinge tanzt, dem Durchbruch oder Absturz ganz nah. Manchmal eröffnet sich im Alltag diese Zwischen-Zone des Ek-statischen, der in der Erinnerung oft etwas Allgemeingültiges und Wahres anhaftet.