Til&Blessless Studio Residency

Fotoserie Verkehrsunterricht
Hausaltar
Gipsabdrücke

 

Til & Blessless *1968 hinterconti studio residency April 2021

„Im Putzen kommt Biggy noch auf einen Abschlussbesuch herein … jetzt ist es gleich 16.00 Uhr und ich ziehe aus“. Das ist der letzte Satz in meinem Galerietagebuch, das ich während meiner Residency im hinterconti geschrieben habe. Selbst beim Kehraus findet noch eine beglückende Begegnung statt.

5 Monate ist es her, dass ich mein Projekt „I make loneliness work for me, Katya“ mit befreundeten Künstler*innen und Wissenschaftler*innen durchgeführt habe. Meine Idee habe ich zu Beginn so skizziert: Ich möchte mich jeden Tag […]für zwei, bis drei Stunden mit einem Menschen treffen, der mit mir auf einem Spaziergang und -unter Einhaltung der […]Hygienemaßnahmen –im hinterconti, etwas teilt. Zeit & Raum, Kuchen & Gedanken, Fertigkeiten, Nebel und Vorhänge.

Das hat funktioniert. Im gemeinsamen Austausch haben wir den Galerieraum –der unter den bekannten Umständen, u.a. mit abendlicher Ausgangssperre, tatsächlich zum Freiraum wurde–genutzt: Ideen entwickelt, Geschichten erfunden und Installationen gebaut. Auch die Begegnungen, die durch Quarantänebestimmungen verhindert wurden, haben die Zeit meiner Residency nachhaltig geprägt.

Es entstanden: die Geschichte von 12 Gesichtsmasken, die sich auf dem Beatles-Platz zum Austausch zusammenfinden; mehrere Fotoserien, darunter eine, die den Erinnerungen an den ersten Schultag und dem Verkehrsunterricht nachspürten; Haikus und Tankas, die verlorene, queere Orte betrachten; ein Songtext über dunkle Orte; vier großformatige Gemälde; die digitalisierte Erinnerung an die Tuntenolympiade 2003 vor der Roten Flora; ein Hausaltar und Gipsabdrücke aus Verpackungsformen und jede Menge offene Enden, die ohne die Residency nie ihren Anfang genommen hätten.

Eine Ausstellung, wie ich sie mir zu Beginn des Projektes vorstellte, ist noch nicht realisiert. Eine Online-Dokumentation von „I make loneliness work for me, Katya“ist in Arbeit. Til&Blessless im September 2021

Til & Blessless ist Kulturwissenschaftler, Tunte, Hamburger*in.

Die letzten Projekte:

„Wahlverwandtschaft“ (Nov. 2018 & Nov. 2019 im Lichtmeß-Kino, Ottensen), Video zur Verschiebung der „Wahlverwandtschaft 2020“ auf 2021: https://innenaufnahmen.wixsite.com/ein-kulturrefugium/post/verschoben-ist-nicht-aufgehoben

Ausstellungsbeteiligung mit der Installation „La terre sur laquelle vous marchez“(August 2020)auf Einladung der Provence Academy und des Dora Maar Hauses in Ménerbes, Provence,im Rahmen des Projektes „CoArt –Covid & Kunst“.

Das Kurzvideo zur Installation: https://www.youtube.com/watch?v=QChXVBxcFOY

Das Essay zu“La terre sur laquelle vous marchez“, veröffentlichtbei „Innenaufnahmen“ unter: Herzlich distanziert 2: https://innenaufnahmen.wixsite.com/ein-kulturrefugium/post/herzlich-distanziert-2

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