(…) Das Arbeiten in Serien und deren gesamte Entwicklung entspringt somit dem paradoxen Versuch, die Wahrnehmung der außerbildlichen Realität zu einem Bild verdichten zu wollen und gleichwohl zu wissen, dass dieser Prozess nicht zu einem Ende gebracht werden kann. Die Differenz zwischen der Wahrnehmung der äußeren Realität, ihrer Transformation zu einem Bild und dessen Rückbezug zur sichtbaren Welt lässt sich nicht auflösen.Begreift man diese Spannung als eigentlichen Movens der künstlerischen Arbeit bei Benjamin Nachtwey, ist es nur ein kleiner Schritt zu den neuen Serien von Landschaften, seien es die Autobahnlandschaften oder die Unterholze von Saratoga Springs, und zu der erst kürzlich begonnen Serie der Porträts, in denen, so lassen die Beispiele vermuten, die beschriebenen Strategien weiter entwickelt werden. Weder die Malerei im Sinne einer l’art pour l’art, noch die Aneignung weiterer Gattungen stehen dabei im Vordergrund, sondern die Frage, wie die Wahrnehmungseindrücke zu einer sichtbaren, nachvollziehbaren Bildwelt verarbeitet werden können, ohne dabei die Komplexität und die sinnlichen Eindrücke zu reduzieren. Die Produktivität und Entwicklung des Werks von Benjamin Nachtwey zeigt, dass diese ästhetische Erfahrung nicht abschließend behandelt werden kann. Seine Malerei begleitet und reflektiert diesen Prozess unablässig. Die möglichen Erkenntnisse lassen sich angesichts der Bildformulierungen vielleicht begrifflich bestimmen, sie bleiben aber an „das sinnliche und signifikante Geschehen und damit an das spezielle Erscheinen der künstlerischen Objekte gebunden.“ (Martin Seel, Ästhetik des Erscheinens, München 2000, S. 192) (…)
Text: Erik Schönenberg, aus Katalog „Sichtbare Welt“
Auf der einen Seite suchen heutzutage Menschen in Wäldern in ihrer Freizeit Erholung. Sie bieten seit Alters her Schutz, Nahrung und Werkstoffe. Aber Wälder rufen auch archaische Urängste wach und sind Quellen für Märchen und Phantasien.
Dorothea Heinrich zeigt in ihren Fotografien von Wäldern Momente eines Großen, die bestimmt werden von Licht, das durch Bäume scheint. Ihre spontanen Beobachtungen sind verbunden mit einem Gefühl für Rhythmus. Dorothea Heinrich lässt Bilder gleichsam stehen-gebliebener Zeit entstehen, die den Betrachter einladen in eine Ruhe einzutauchen oder fordern dem eigenen Unbehagen zu begegnen.
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in 2009, Ausstellungen. Bookmarken: Permanent-Link. Momentan ist weder das Kommentieren noch das Setzen eines Trackbacks möglich.
26.6.09 Dorothea Heinrich + Benjamin Nachtwey: SELVA
26. bis 28. Juni 2009
Eröffnung: Freitag ab 20 Uhr
Samstag 12 – 16 Uhr
Sonntag 14 – 18 Uhr
Benjamin Nachtwey Malerei
www.benjamin-nachtwey.de
(…) Das Arbeiten in Serien und deren gesamte Entwicklung entspringt somit dem paradoxen Versuch, die Wahrnehmung der außerbildlichen Realität zu einem Bild verdichten zu wollen und gleichwohl zu wissen, dass dieser Prozess nicht zu einem Ende gebracht werden kann. Die Differenz zwischen der Wahrnehmung der äußeren Realität, ihrer Transformation zu einem Bild und dessen Rückbezug zur sichtbaren Welt lässt sich nicht auflösen.Begreift man diese Spannung als eigentlichen Movens der künstlerischen Arbeit bei Benjamin Nachtwey, ist es nur ein kleiner Schritt zu den neuen Serien von Landschaften, seien es die Autobahnlandschaften oder die Unterholze von Saratoga Springs, und zu der erst kürzlich begonnen Serie der Porträts, in denen, so lassen die Beispiele vermuten, die beschriebenen Strategien weiter entwickelt werden. Weder die Malerei im Sinne einer l’art pour l’art, noch die Aneignung weiterer Gattungen stehen dabei im Vordergrund, sondern die Frage, wie die Wahrnehmungseindrücke zu einer sichtbaren, nachvollziehbaren Bildwelt verarbeitet werden können, ohne dabei die Komplexität und die sinnlichen Eindrücke zu reduzieren. Die Produktivität und Entwicklung des Werks von Benjamin Nachtwey zeigt, dass diese ästhetische Erfahrung nicht abschließend behandelt werden kann. Seine Malerei begleitet und reflektiert diesen Prozess unablässig. Die möglichen Erkenntnisse lassen sich angesichts der Bildformulierungen vielleicht begrifflich bestimmen, sie bleiben aber an „das sinnliche und signifikante Geschehen und damit an das spezielle Erscheinen der künstlerischen Objekte gebunden.“ (Martin Seel, Ästhetik des Erscheinens, München 2000, S. 192) (…)
Text: Erik Schönenberg, aus Katalog „Sichtbare Welt“
Dorothea Heinrich Fotografie
www.dorotheaheinrich.de
Auf der einen Seite suchen heutzutage Menschen in Wäldern in ihrer Freizeit Erholung. Sie bieten seit Alters her Schutz, Nahrung und Werkstoffe. Aber Wälder rufen auch archaische Urängste wach und sind Quellen für Märchen und Phantasien.
Dorothea Heinrich zeigt in ihren Fotografien von Wäldern Momente eines Großen, die bestimmt werden von Licht, das durch Bäume scheint. Ihre spontanen Beobachtungen sind verbunden mit einem Gefühl für Rhythmus. Dorothea Heinrich lässt Bilder gleichsam stehen-gebliebener Zeit entstehen, die den Betrachter einladen in eine Ruhe einzutauchen oder fordern dem eigenen Unbehagen zu begegnen.