„Eisen schafft Geistes-Gegenwart. In anderen Worten, es erschwert das „Hinaustreten“, das „Hinwegfliegen“, die Trance.
Deswegen besagt der Aberglaube, daß die Berührung mit Eisen die Hexen und Werwölfe zwinge, ihre Tiergestalt abzulegen- das heisst, es bringt sie aus ihrer schamanistischen Ekstase heraus, es unterbindet ihre Einstimmung auf die tierischen Instinkte; es blockiert den Zugang zu den vegetativen Funktionen, zum kollektiven Unterbewußtsein, zu den wilden Regionen jenseits des Zaunes der Zivilisation, jenseits der Grenzen unserer kulturgeprägten Persönlichkeit.“
aus: „Pflanzendevas“ von Wolf-Dieter Storl
In einer gemeinsamen Ausstellung verschränken Katja Staudacher & Achim Schauffele ihre Herangehensweisen des Kunstschaffens zu einem Parkour. Während Schauffele psychophysische Bilder der Innerlichkeit nach außen stülpt und zu einem Baukastensystem entwickelt, indem er eigens dafür Regelsysteme kreiert und materialisierte Figuren archaischer Denkbilder darin positioniert und somit einen Versuch der Ordnung vornimmt, packt Staudacher Situationen aus dem Leben direkt am Schopfe und zieht den Witz und die Leere des Alltags als Zitate in den Raum. Sie erinnern an das, was einem täglich begegnet und offenbaren vermeintliche Sehnsüchte der Gesellschaft.
Katja Staudacher und Achim Schauffele begegnen sich im Existenziellen. In dem was übrig bleibt, wenn man Überfluss subtrahiert und Verdichtungen seziert.
(Text: Verena Schöttmer)
gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
Iron creates presence of mind. In other words, it makes it harder to „step out“
the “flying away”, the trance.
That’s why superstition says that touching iron will kill witches and forcing
werewolves to shed their animal form – meaning, it takes them out of their
shamanistic ecstasy, it prevents their attunement to the animal instincts;
it blocks access to the vegetative functions, to the collective unconscious,
to the wild regions beyond the fence of civilization,
beyond the boundaries of our culturally influenced personality.
from „Pflanzendevas“ by Wolf-Dieter Storl, 1997
In a joint exhibition, Katja Staudacher & Achim Schauffele combine their approaches to creating art into a parkour. While Schauffele turns psychophysical images of inwardness outwards and develops them into a modular system by creating control systems specifically for this purpose and positioning materialized figures of archaic mental images in them and thus attempting to create order. Staudacher grabs situations from life directly head on and draws the joke and the emptiness of everyday life as quotes in the room. They remind us of what we encounter every day and reveal the supposed longings of society.
Katja Staudacher and Achim Schauffele meet in the existential realm. In that, which remains when you subtract excess and dissect condensations.
(Text: Verena Schöttmer)
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Legov nie tgnis // Eine Ausstellung von Katja Staudacher & Achim Schauffele // 29.11. – 01.12.2024
Legov nie tgnis
Eine Ausstellung von Katja Staudacher & Achim Schauffele
Eröffnung: Freitag, 29.11.2024, 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: Samstag, 30.11.2024 & Sonntag, 01.12.2024 16:00 – 19:00 Uhr
„Eisen schafft Geistes-Gegenwart. In anderen Worten, es erschwert das „Hinaustreten“, das „Hinwegfliegen“, die Trance.
Deswegen besagt der Aberglaube, daß die Berührung mit Eisen die Hexen und Werwölfe zwinge, ihre Tiergestalt abzulegen- das heisst, es bringt sie aus ihrer schamanistischen Ekstase heraus, es unterbindet ihre Einstimmung auf die tierischen Instinkte; es blockiert den Zugang zu den vegetativen Funktionen, zum kollektiven Unterbewußtsein, zu den wilden Regionen jenseits des Zaunes der Zivilisation, jenseits der Grenzen unserer kulturgeprägten Persönlichkeit.“
aus: „Pflanzendevas“ von Wolf-Dieter Storl
In einer gemeinsamen Ausstellung verschränken Katja Staudacher & Achim Schauffele ihre Herangehensweisen des Kunstschaffens zu einem Parkour. Während Schauffele psychophysische Bilder der Innerlichkeit nach außen stülpt und zu einem Baukastensystem entwickelt, indem er eigens dafür Regelsysteme kreiert und materialisierte Figuren archaischer Denkbilder darin positioniert und somit einen Versuch der Ordnung vornimmt, packt Staudacher Situationen aus dem Leben direkt am Schopfe und zieht den Witz und die Leere des Alltags als Zitate in den Raum. Sie erinnern an das, was einem täglich begegnet und offenbaren vermeintliche Sehnsüchte der Gesellschaft.
Katja Staudacher und Achim Schauffele begegnen sich im Existenziellen. In dem was übrig bleibt, wenn man Überfluss subtrahiert und Verdichtungen seziert.
(Text: Verena Schöttmer)
gefördert von der Behörde für Kultur und Medien Hamburg
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LEGOV NIE TGNIS
KATJA STAUDACHER & ACHIM SCHAUFFELE
29.11. – 01.12.2024
Opening: Friday, November 29th, 2024, 7:00 p.m
Opening hours: Saturday & Sunday 4:00 p.m. – 7:00 p.m
Iron creates presence of mind. In other words, it makes it harder to „step out“
the “flying away”, the trance.
That’s why superstition says that touching iron will kill witches and forcing
werewolves to shed their animal form – meaning, it takes them out of their
shamanistic ecstasy, it prevents their attunement to the animal instincts;
it blocks access to the vegetative functions, to the collective unconscious,
to the wild regions beyond the fence of civilization,
beyond the boundaries of our culturally influenced personality.
from „Pflanzendevas“ by Wolf-Dieter Storl, 1997
In a joint exhibition, Katja Staudacher & Achim Schauffele combine their approaches to creating art into a parkour. While Schauffele turns psychophysical images of inwardness outwards and develops them into a modular system by creating control systems specifically for this purpose and positioning materialized figures of archaic mental images in them and thus attempting to create order. Staudacher grabs situations from life directly head on and draws the joke and the emptiness of everyday life as quotes in the room. They remind us of what we encounter every day and reveal the supposed longings of society.
Katja Staudacher and Achim Schauffele meet in the existential realm. In that, which remains when you subtract excess and dissect condensations.
(Text: Verena Schöttmer)