Das Archiv. Vom Sammeln und aufgesammelt werden. Teil 4 Charlotte Livine und Daniel Schulz // 30.08.-01.09.2024

 

Das Archiv. Vom Sammeln und aufgesammelt werden. Teil 4

CHARLOTTE LIVINE / DANIEL SCHULZ 

ERÖFFNUNG

Freitag 30.08.2024 / 19h

Öffnungszeiten Sa/So:

31.08.-01.09.2024 / 15-18h

 

Charlotte Livine (HH)

„Unbewegliche Verwandlungen“ ist eine Installation, die auf zwei Reihen im Mittelformat gedruckten digitalen Zeichnungen basiert, die sich mit natürlichen Energien (hier Wind und Wasser) und den Spuren die diese Kräfte in der Natur/in der Umgebung hinterlassen, befasst. Die Installation selbst besteht aus einfachen Materialien und Baumaterialien wie Sand, Papier und Holz, die sich an die Dimensionen des Ausstellungsraums anpassen, um eine kontextuelle Arbeit zu schaffen, die den Raum beleben will. Die Zeichnungen sind integraler Bestandteil der Installation und präsentieren sich dem Betrachter in unterschiedlichen Weisen. Eine Reihe von Zeichnungen befindet sich an den Wänden, die schlapp aussehen, als ob sie seit langer Zeit schon da waren. Eine weitere Reihe von Zeichnungen befindet sich am Boden. Sie sollen an verloren gegangene Dokumente erinnern, die vom Meer ans Ufer getrieben worden sind. Die beiden Teile der Installation „Unbewegliche Verwandlungen “ tragen die Titel „fern“ und „nach“. 

Charlotte Livine schafft einen inszenierten Moment, der die Einwirkung von Elementen und Naturphänomenen auf die Darstellungen von natürlichen Bewegungen aufgrund dieser Elemente vermuten lässt.

 

Daniel Schulz (B)

Die Arbeiten von Daniel Schulz sind das Ergebnis seiner langjährigen Begeisterung für visuelle und philosophische Gegensätze. Er verwendet hauptsächlich Gips und Silikon als Materialien, um den Konflikt zwischen Moderne und Antike darzustellen. Die Formen, die Schulz verwendet, stammen oft von gefundenen Objekten und werden mit einer neuen Designsprache kombiniert. Dies ermöglicht es ihm, das aktuelle Zeitalter in seine Kunst zu integrieren, indem er Elemente aus dem antiken Ägypten und Babylon einfließen lässt.

In einer Zeit, in der die Digitalisierung und Virtualisierung zunehmen, schafft Schulz bewusst haptische Objekte. Dabei steht der Einsatz von organischen Materialien wie Gips im Kontrast zu seiner experimentellen und collageartigen Bildwelt. Er hinterfragt die Speicherung und Darstellung aktueller Phänomene wie dem Internet. Auf diese Weise gelingt es ihm, den ständig wachsenden Fundus an Bildern für die Zukunft zu bewahren und gleichzeitig zu verfremden, sodass das Betrachten seiner Reliefs zu einer Entdeckungsreise wird.

Schulz verwendet Schablonen und Abformungen als Platzhalter für Bildinhalte, die er spontan oder nach jahrelanger Archivierung einsetzen kann. Dadurch eröffnen sich neue Interpretationsebenen und der Fluss von Informationen wird frei. Dieses Setzkastenprinzip ermöglicht es, über die Bedeutung von Urformen in der heutigen Zeit nachzudenken. Es verlangsamt die visuelle Überflutung des digitalen Zeitalters und bewahrt sie für zukünftige Generationen, ähnlich wie kulturelle Artefakte aus der Vergangenheit. Schulz betrachtet seine Arbeit als eine Art Datensicherung, die jedoch nicht darauf abzielt, unsere Lebensrealität genau abzubilden. Stattdessen fordert er den Betrachter auf, aktiv am Rekonstruktionsprozess teilzunehmen. Auf diese Weise spekuliert er über die

Geschichtsschreibung der Zukunft und inspiriert den Forschergeist, ohne sich auf verifizierte Informationen oder gesicherte Quellen zu stützen.

 

en

The Archive.

Of collecting and being collected. Part 4

CHARLOTTE LIVINE / DANIEL SCHULZ

OPENING

friday 30.08.2024 / 7pm

opening times sat/sun

31.08.-01.09.2024 / 3-6pm

 

Charlotte Livine (HH)

Charlotte Livine’s „Immovable Transformations“ is an installation based on two series of digital drawings printed in medium format. These drawings explore natural forces such as wind and water, and the traces these elements leave on their surroundings. The installation itself is composed of simple materials and building elements, such as sand, paper, and wood, which are adapted to the dimensions of the exhibition space to create a contextual work that aims to engage with the space.

Two drawing settings, „Far“ and „After,“ are integral parts of the installation and reveal themselves to the viewer in different ways. One row of drawings is hanging limply, As if it has been installed there for a long time. The other set of drawings is placed on the floor of the installation, evoking the image of lost documents that have drifted ashore.

Through these two drawing settings within „Immovable Transformations,“ Charlotte Livine creates a staged moment that evokes the effects of natural forces and movements, as represented by the elements.

 

Daniel Schulz (B)

Daniel Schulz’s works are the result of his long-standing enthusiasm for visual and philosophical contrasts. He primarily uses plaster and silicone to represent the conflict between modernity and antiquity. The forms Schulz employs often originate from found objects and are combined with a new design language. This approach allows him to integrate contemporary elements into his art by incorporating influences from ancient Egypt and Babylon.

Schulz consciously creates tactile objects at a time when digitalization and virtualization are on the rise. The use of organic materials like plaster contrasts with his experimental and collage-like imagery. Schulz explores the storage and representation of contemporary phenomena such as the Internet. In doing so, he succeeds in preserving the ever-growing pool of images for the future while simultaneously alienating them, making the viewing of his reliefs a journey of discovery.

Schulz uses templates and molds as placeholders for image content, which he employs either spontaneously or after years of archiving. Schulz aims to open up new levels of interpretation where information flows freely. This principle is based on the concept of a shadow box (Setzkasten), which allows for reflection on the significance of archetypes in today’s world. It slows down the visual overload of the digital age and preserves these elements for future generations, much like cultural artifacts from the past.

Schulz views his work as a form of data backup, but one that does not seek to accurately depict the reality of our lives. Instead, he invites viewers to actively participate in the reconstruction process. In this way, he speculates on the historiography of the future and fosters a spirit of research without relying on verified information or reliable sources

 

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