Doch ich fürchte, durch die Fenster
Ziehen luftige Gespenster,
Und von Spuk und Zaubereien
Wüßt´ich euch nicht zu befreien.
Machte sich der Zwerg verdächtig,
Nun! dort hinten strömt es mächtig.
Die Bedeutung der Gestalten
Möcht´ich amtsgemäß entfalten.
Aber was nicht zu begreifen,
Wüßt ich auch nicht zu erklären;
Helft alle mich belehren!
(Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie zweiter Teil in fünf Akten)
Ein Fest ist ein besonderer Tag, ein gesellschaftliches Ritual oder ein Ereignis, zu dem sich Menschen treffen und gesellig sind. Das Wort „Fest“ stammt vom lateinischen Begriff festum für das Feiern vorgesehener Zeitabschnitte und ist mit dem hebräischen Moed , einem fest-gesetzten Zeitpunkt für die Begegnung mit Gott, verwandt. Ein Synonym ist Feier (v. lat. feriae, urspr. fesiae). Beide Begriffe wurzeln in fanum: das Religiöse. Während des Festes ruhen profane Tätigkeiten. Feste und Feiern gliedern die Zeit in Zyklen, Perioden und Rhythmen, womit die Menschen sich Zeit und Leben handhabbar zu machen suchen (vgl. Feiertag und Feierabend).
Feste wirken – soziologisch gewendet – gemeinschaftsstiftend und gemeinschaftserhaltend. Bestimmte Rituale (z. B. das Festmahl) festigen den Zusammenhalt.
Feste heben sich durch besondere Bräuche, die auch hohe Emotionalität (Freude, Begeisterung, Anteilnahme) bis hin zur Ekstase erlauben können, aus dem Alltag heraus. Ihnen kann also ein wildes, anarchisches oder destruktives Moment zugrunde liegen, wie im Karneval. Es kann aber auch sehr gemessen und getragen zugehen. So folgten Feste in der Barockzeit strengen Regeln, die sich in Abwandlung z. T. bis in unsere Tage erhalten haben (Gastgeber, Gast, Festprogramm).
Feste haben einen repräsentativen, bzw. demonstrativen Aspekt, der sie nach außen hin erkennbar macht. (etwa in: Prozession, Tanz, Schauspiel, Wettbewerbe).
Man kann sie ggf. als Pilger oder Tourist aufsuchen und sich beteiligen.
Silke Rudolph:
„Ich bin von Beruf Bühnenbildnerin. Mein Professor an der UdK in Berlin, ist Bühnenbildner, Maler und Regisseur und nutzt die Bühne als dreidimensionales Bild. Bei mir hat das Malen zum Theater machen geführt, aber für mich ist die Bühne ein Raum kein Bild, ist Theater in seinem Ursprung ein politischer Diskurs. Aber ein Bild, Bilder empfinde ich als Momentaufnahmen, die auf einen zeitlosen Zustand verweisen (wenn sie gelingen). Ich habe immer gemalt, vor während und nach dem Studium und viel Zeit mit der Aneignung und Eroberung äußerer Bilder verbracht. Ich male gegenständlich und suche nach Bildern, die das Außen auf eine innere Weise reflektieren. Die Tatsache, das sich das Abbild aus Farbflächen und Flecken zusammensetzt ist mir wichtiger als früher. Das Bild als gemalter Kosmos, Farbe und Form als eigene selbständige, wichtige Größe, mindestens genau so wichtig wie das Abgebildete, das klingt jetzt vielleicht banal oder naiv, war für mich aber eine neue Entdeckung, die ich als berauschende Form von Freiheit empfinde.“
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20/8/2010 Silke Rudolph “Die Friedrichs oder es ist immer auch schon alles gesagt, nur nicht von allen.”
Silke Rudolph zeigt neue Bilder
Angelika und Gerd Friedrich
Silke Rudolph: Schrei
Doch ich fürchte, durch die Fenster
Ziehen luftige Gespenster,
Und von Spuk und Zaubereien
Wüßt´ich euch nicht zu befreien.
Machte sich der Zwerg verdächtig,
Nun! dort hinten strömt es mächtig.
Die Bedeutung der Gestalten
Möcht´ich amtsgemäß entfalten.
Aber was nicht zu begreifen,
Wüßt ich auch nicht zu erklären;
Helft alle mich belehren!
(Johann Wolfgang von Goethe: Faust. Der Tragödie zweiter Teil in fünf Akten)
Ein Fest ist ein besonderer Tag, ein gesellschaftliches Ritual oder ein Ereignis, zu dem sich Menschen treffen und gesellig sind. Das Wort „Fest“ stammt vom lateinischen Begriff festum für das Feiern vorgesehener Zeitabschnitte und ist mit dem hebräischen Moed , einem fest-gesetzten Zeitpunkt für die Begegnung mit Gott, verwandt. Ein Synonym ist Feier (v. lat. feriae, urspr. fesiae). Beide Begriffe wurzeln in fanum: das Religiöse. Während des Festes ruhen profane Tätigkeiten. Feste und Feiern gliedern die Zeit in Zyklen, Perioden und Rhythmen, womit die Menschen sich Zeit und Leben handhabbar zu machen suchen (vgl. Feiertag und Feierabend).
Feste wirken – soziologisch gewendet – gemeinschaftsstiftend und gemeinschaftserhaltend. Bestimmte Rituale (z. B. das Festmahl) festigen den Zusammenhalt.
Feste heben sich durch besondere Bräuche, die auch hohe Emotionalität (Freude, Begeisterung, Anteilnahme) bis hin zur Ekstase erlauben können, aus dem Alltag heraus. Ihnen kann also ein wildes, anarchisches oder destruktives Moment zugrunde liegen, wie im Karneval. Es kann aber auch sehr gemessen und getragen zugehen. So folgten Feste in der Barockzeit strengen Regeln, die sich in Abwandlung z. T. bis in unsere Tage erhalten haben (Gastgeber, Gast, Festprogramm).
Feste haben einen repräsentativen, bzw. demonstrativen Aspekt, der sie nach außen hin erkennbar macht. (etwa in: Prozession, Tanz, Schauspiel, Wettbewerbe).
Man kann sie ggf. als Pilger oder Tourist aufsuchen und sich beteiligen.
Silke Rudolph:
„Ich bin von Beruf Bühnenbildnerin. Mein Professor an der UdK in Berlin, ist Bühnenbildner, Maler und Regisseur und nutzt die Bühne als dreidimensionales Bild. Bei mir hat das Malen zum Theater machen geführt, aber für mich ist die Bühne ein Raum kein Bild, ist Theater in seinem Ursprung ein politischer Diskurs. Aber ein Bild, Bilder empfinde ich als Momentaufnahmen, die auf einen zeitlosen Zustand verweisen (wenn sie gelingen). Ich habe immer gemalt, vor während und nach dem Studium und viel Zeit mit der Aneignung und Eroberung äußerer Bilder verbracht. Ich male gegenständlich und suche nach Bildern, die das Außen auf eine innere Weise reflektieren. Die Tatsache, das sich das Abbild aus Farbflächen und Flecken zusammensetzt ist mir wichtiger als früher. Das Bild als gemalter Kosmos, Farbe und Form als eigene selbständige, wichtige Größe, mindestens genau so wichtig wie das Abgebildete, das klingt jetzt vielleicht banal oder naiv, war für mich aber eine neue Entdeckung, die ich als berauschende Form von Freiheit empfinde.“